BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Fraktion Berlin-Lichtenberg

Parkplätze an Verwaltungsstandorten effizient nutzen

06.11.25 –

Aktueller Stand: DS/1849/IX

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, zu prüfen, inwieweit bezirkseigene Parkplätze an den Verwaltungsstandorten außerhalb der Nutzungszeiten durch Mitarbeitende oder Kundinnen und Kunden an Anwohnende zur Nutzung vermietet werden können. Ziel ist eine effizientere Nutzung der vorhandenen Stellflächen – auch in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen. In diesem Zusammenhang soll insbesondere die Zusammenarbeit mit Anbietern digitaler Buchungssysteme geprüft werden, die eine sichere, einfache und automatisierte Umsetzung ermöglichen.

 

Begründung:
Nach Dienstschluss stehen auf den Flächen der Bezirksverwaltung viele Parkplätze leer. Diese sogenannten Off-Street-Parkplätze sind durch Schranken, Tore oder Beschilderung für die Öffentlichkeit oft nicht zugänglich und werden nachts sowie am Wochenende gar nicht genutzt. Damit bleibt die vorhandene Infrastruktur in einem dicht besiedelten Umfeld ungenutzt, obwohl die Nachfrage nach Parkraum – gerade in Wohnstraßen mit hoher Belegung – groß ist.

Eine zeitweise Vermietung dieser Parkplätze kann helfen, Flächen effizienter zu nutzen. So könnte eine Anwohnerin beispielsweise über eine Buchungs-App einen Stellplatz auf einem Verwaltungsparkplatz für sich oder ihre Gäste reservieren und ihn von Freitagabend bis Montagmorgen nutzen. Dies wäre auch für kürzere Zeiträume, beispielsweise für einige Stunden oder eine Nacht, möglich. Diese Buchungen könnten nach Bedarf einmalig oder auch regelmäßig erfolgen, um eine verlässliche Parkmöglichkeit nach Feierabend und am Wochenende zu erhalten. Damit ließen sich Angebote schaffen, die in den dicht bebauten Kiezen Lichtenbergs dringend benötigt werden.

Für die praktische Umsetzung bietet sich eine Kooperation mit bestehenden digitalen Plattformen wie Ampido oder Peuka an. Über diese Anbieter können bereits jetzt private Stellplätze in Lichtenberg flexibel und automatisiert gemietet werden. Ähnlich wie bei Carsharing- oder E-Scooter-Systemen erfolgt die Buchung bequem über eine App oder Website. Die Nutzenden wählen einen Standort, reservieren den Platz online und erhalten bei Bedarf einen Zugangscode oder eine digitale Freigabe. Verwaltung und Bezirkspersonal werden dadurch kaum zusätzlich belastet, da die Abwicklung über den privaten Anbieter erfolgt und die Einnahmen automatisiert verbucht werden. Die Stadt Köln hat dieses Konzept bereits erfolgreich erprobt. Dort können städtische Parkplätze an öffentlichen Gebäuden abends und am Wochenende über eine App oder Website angemietet werden. Auch andere Kommunen prüfen ähnliche Modelle.

Darüber hinaus kann das Modell einen positiven Verlagerungseffekt im öffentlichen Raum bewirken. Wenn Anwohnende ihre Fahrzeuge temporär auf Verwaltungsflächen abstellen, werden Stellplätze in ihrem Wohnumfeld frei. Diese können insbesondere von Familien, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen genutzt werden.

Die erzielten Einnahmen könnten bei der zuständigen Serviceeinheit Facility Management verbleiben und dort gezielt eingesetzt werden. Denkbar wäre beispielsweise die Finanzierung von Maßnahmen zur Elektrifizierung des bezirklichen Fuhrparks oder der Ausbau der Ladeinfrastruktur auf bezirkseigenen Liegenschaften. Damit würde der Bezirk nicht nur seine Flächen besser nutzen, sondern auch aktiv zur nachhaltigen und klimaschonenden Modernisierung seiner Infrastruktur beitragen.

Kategorie

Antrag | Bürgernähe, Verwaltung, öffentliche Ordnung | Themen | Verkehr und Mobilität

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