01.09.25 –
Vorgang: KA/1006/IX
Das Bezirksamt wurde um folgende Auskunft gebeten:
Die aktuellen Systeme sind seit 6 bis 8 Jahren im Dauerbetrieb 24/365 Tage und laufen aus dem Herstellersupport. Das Rechenzentrum muss zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes im BA Lichtenberg 2026/2027 entsprechend modernisiert und erweitert werden. Zurzeit wird am Ersatz und der Modernisierung von Netzkomponenten gearbeitet und die Erneuerung des Rechenzentrums IKT und der Server geplant.
Die durch den Bezirk im EP 25 für den Doppelhaushalt 2026/2027 angemeldeten Haushaltsmittel zur Finanzierung des Rechenzentrums IKT wurden seitens der IKT-Bewirtschaftung im Rahmen des Haushaltsplanaufstellungsverfahrens abgelehnt. Hier besteht dringender Klärungsbedarf auch wegen des erforderlichen zeitlichen Vorlaufs für Planung und Vergabe entsprechender Leistungen.
Für eine anforderungsgerechte standortübergreifende Umstellung der bisherigen PC-Arbeitsplätze (Büroarbeitsplätze) auf One-Device-, New-Work-, mobile sowie Telearbeitsplätze ist ein Ausbau der im Rechenzentrum verfügbaren Server- und Speicherkapazitäten zwingend erforderlich.
Das Bezirksamt ermittelt im Rahmen des Business-Continuity-Managements aktuell kritische Prozesse gemäß BSI-Standard 2004, um daran anknüpfend Risikoanalysen gemäß BSI-Standard 200-3 durchführen zu können. Bisher wurden etwa 15 % der Prozesse durchleuchtet. Etwa 10 % davon sind zeitkritisch. Allen Prozessen gemein ist ihre IKT-Abhängigkeit. Generell ist im Bezirksamt Lichtenberg die IKT-Durchdringung der Prozesse als sehr hoch anzusehen.
In den einzelnen Organisationseinheiten des Bezirksamtes ist über IT-Notfallpläne und Vorsorgemaßnahmen die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit (ggf. die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit) abgesichert.
Organisatorisch unter anderem durch:
- Vertretungsregelung für alle Dienstkräfte
- zentrales Arbeitsplatz- und Änderungsmanagement für alle IKT-Arbeitsplätze
- IT-Stellen-internes Services Portal (SharePoint)
- Rufbereitschaft zur Absicherung des zentralen IKT-Betriebs 24/7 für das IKT-Betriebspersonal
- technische Fortbildung des Betriebspersonals der IT-Stelle im Rahmen der regelmäßig wiederkehrenden Maßnahmen zur Modernisierung und zum Ausbau der zentrale IKT
- regelmäßige wöchentliche Meetings der Teams AG Netz (zentraler IKT-Betrieb, Telekommunikationsdienste, Netzwerk, Rechenzentrum) und IKT-Arbeitsplatz (Infrastrukturbetreuung der mobilen und stationären IKT-Arbeitsplätze in den Organisationseinheiten)
- verschiedene Supportverträge mit SLAs für die zentrale IKT und den Netzverbund
Technisch unter anderem durch:
- regelmäßige Datensicherung der Fachdaten auf Grundlage eines Backupkonzeptes
- regelmäßige Sicherheitsaudits und Auswertung der Virenscanner bezüglich erkannter und abgewehrter Schadsoftware, unautorisierter Zugriffsversuche usw. für besonders gefährdete Systeme mit Verbindung zum Internet (bspw. E-Mailserver, Webserver)
- Ersatz und Modernisierung der Klimaanlagentechnik redundant, aktuell werden mit der BIM die Klimaanlagen für die Technikräume des Dienstgebäudes Alt-Friedrichsfelde 60 und des Dienstgebäudes Große-Leege-Straße 103 sowie für das Rechenzentrum erneuert
- redundante Klimakreisläufe und Anlagensysteme im Rechenzentrum, so dass bei einem Ausfall einer Anlage die 2te Anlage zur Verfügung
- Gerätewartung über Vertragsfirmen des Vermieters/Gebäudebewirtschafters
- unterbrechungsfreie Stromversorgung für alle Netzwerkkomponenten im Datennetzverbund an allen Standorten
- Netzersatzanlage (NEA) für die zentrale IKT im Rechenzentrum mit Notfallplan bei Stromausfall zur Bereitstellung externer NEA
- regelmäßige vertraglich vereinbarte Service- und Wartungstermine von betriebskritischer IKT (siehe auch Antwort zu 8.)
In der Umsetzung sind:
- die Erneuerung der Netzkomponenten im Datennetzverbund und für das Rechenzentrum,
- die Windows 11/Office 2024-Migration der IKT-Arbeitsplätze,
- die Umstellung auf One-Device-Arbeitsplätze.
In der Planung und Vorbereitung sind:
- die Umgestaltung der Büroarbeitsplätze im Zusammenhang mit Anforderungen aus New-Work-Projekten,
- der Ersatz und die Erweiterung der Rechenzentrum-Infrastruktur sowie der Serverkapazitäten wegen des auslaufenden Herstellersupports (end-of-live) und wegen des steigenden Bedarfs. Die für eine Realisierung zwingend und dringend benötigte Finanzierung im Haushaltsplan 2026/2027 ist noch in der Klärung (siehe auch zu 1.).
Des Weiteren werden sowohl durch interne als auch durch berlinweite Arbeits- bzw. Projektgruppen die Geschäftsprozesse aufgenommen, modelliert und ggf. optimiert. Die sich daran möglicherweise anschließende Digitalisierung wird auf Landesebene (zuständige Senatsverwaltung) priorisiert, finanziert und gesteuert. Die Einführung der Digitalen Akte im Bezirksamt sowie die Ablösung von Kleinstanwendungen werden ebenso ihren Beitrag im Sinne der Fragestellung leisten wie der geplante Umbau des derzeitigen (eher statischen) bezirklichen Intranet-Auftritts zu einem dynamischen Beschäftigtenportal mit Mehrwert.
Das Bezirksamt verfügt über:
- Public-Key-Infrastruktur für IKT-Arbeitsplätze,
- zertifikatsbasierte Anmeldung über eToken oder Smardcard,
- Virenschutz für mobile und stationäre Endgeräte sowie Server,
- regelmäßige Softwareaktualisierungen, Sicherheitsupdates, Patchmanagement für Betriebssystem und Standardsoftware für alle stationären und mobilen IKT-Arbeitsplätze sowie das zentrale Netzwerk und die Servertechnik,
- VPN-verschlüsselter Datentransfer zwischen mobilen Geräten und dem Rechenzentrum,
- Network-Access-Management (NAM) im bezirklichen LAN für mobile IKT-Arbeitsplätze,
- 802.1.X zertifizierte Netzwerkinfrastruktur für mobiles Arbeiten im bezirklichen Datennetz,
- mehrstufige Firewall und DMZ,
- Patchmanagement über WSUS und SCCM,
- regelmäßige tägliche/wöchentliche jährliche Datensicherung,
- Virenschutz für mobile und stationäre Endgeräte sowie Server,
- eingeschränkte direkte Internetzugänge/Zugriffe vom Webbrowser des IKT-Arbeitsplatzes u.a.m...
Jährlich erfolgen:
- Systemwartung Klimatechnik RZ durch Supportfirma Wartungsprotokoll
- Systemwartung USV durch Supportfirma/Hersteller USV RZ Wartungsprotokoll
- -Systemwartung Notstrom/NEA Wartungsprotokoll
- Systemwartung mit Health-Check RZ Systemtechnik und SAN durch Supportfirma Log Protokolle
Halbjährig erfolgen unter anderem:
- Systemaudit, Auswertungen und Meldungen Viren- und Contentscanner E-Mailsystem, Fileserver, mobile und stationäre IKT-Arbeitsplätze, Deep Security Server- und Systemtechnik (siehe auch Anlage)
Fortlaufend erfolgen:
- Softwareaktualisierungen und Einspielen von Sicherheitsupdates für IKT-Arbeitsplätze sowie für Netzwerk-, Systemtechnikkomponenten und Server
- Anlassbezogen erfolg(t)en:
- Sicherheitsaudit Telex Infrastruktur 4/2024
- landesweite Notfallübung 10/2022
- bezirkliche Alarmierungsübung 5/2025
- landesweiter ITDZ-Netzwerk-Readiness-Scan des Behördennetzes Lichtenberg 10/2021
Für die Beschäftigten der IT-Stelle stehen technische Weiterbildungen sowie spezifische Schulungen für das Betriebspersonal zur Verfügung.
Die IT-Stelle informiert die Beschäftigten im Intranet-Auftritt (statisch) über das IKT-Leistungsportfolio und stellt IKT-Hilfen, Bedienungsanleitungen, FAQs u.a.m. zur Verfügung.
Seit Juli 2025 werden BA-interne Informationssicherheitsschulungen angeboten. Die Teilnahme ist gemäß EGovG für die Beschäftigten verpflichtend (1 x jährlich). Die Schulungen erfolgen sowohl analog als auch digital. Die Schulungsdauer beträgt 90 Minuten. Es werden die Themen IT-Sicherheit, Datenschutz und Datensicherheit beleuchtet.
Daneben wird an einer Strategie für ein statisches Informations- und Schulungsangebot gearbeitet (im Sinne der Gewährleistung eines Mindeststandards), dass im Laufe des Kalenderjahres 2026 zur Verfügung stehen soll.
Außerdem können die Beschäftigten das umfangreiche Angebot der Verwaltungsakademie Berlin (Landesamt für Aus- und Fortbildung sowie Interne Beratung) nutzen.
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